Ausweichflächen für den Technologiepark gesucht – Stadt bietet für Ex-Nixdorf-Gebäude

Paderborn (WB). Die Stadt Paderborn ist auf der Suche nach Flächen zur Ausweitung des Technologieparks. Offenbar laufen derzeit Verhandlungen zum Kauf des ehemaligen Nixdorf-Gebäudes in der Riemekestraße 160 (Bürozentrum Almepark).

Der modern wirkende Bau, der jedoch dem Vernehmen nach Mängel aufweisen soll, ist bis August 2017 von der Firma Atos genutzt worden. Jetzt steht dort nur noch ein Hinweisschild zur ESG (Eurofacility Solutions GmbH). Nach Informationen dieser Zeitung soll die Stadt Paderborn ein Angebot zum Kauf der Immobilie abgegeben haben. Weitere Mitbieter sind bislang nicht bekannt.

Bislang gibt es keine offizielle Bestätigung, dass die Stadt sich um das Bürozentrum Almepark bemüht. Allerdings war das Gebäude bereits im Jahr 2016 schon einmal im Gespräch. Damals war es als möglicher Standort für die Stadtverwaltung ins Spiel gebracht worden. Bürgermeister Michael Dreier hatte damals die Büroflächen in der Riemekestraße 160 für die Verwaltung als ungeeignet eingestuft. Entschieden hat man sich daher für den Standort Hoppenhof, wo derzeit Umbau und Sanierung erfolgen.

Technologiepark II

Die drohende Platznot im Technologiepark ist auch für Frank Wolters, Geschäftsführer der Paderborner Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG), ein Thema. Auf Anfrage erklärte er gestern, dass man die Flächen der Barker Barracks an der Driburger Straße als künftigen Technologiepark II weiter im Visier habe. Allerdings werde es vermutlich noch »vier bis sechs Jahre« dauern, bis die britische Kaserne von der Stadt übernommen werden könne. Daher schaue man sich nach Alternativen um, die kurzfristiger zur Verfügung stehen.

Die freien Flächen im Technologiepark am Südring sind in absehbarer Zeit aufgebraucht. Neben dem geplanten Studentenwohnheim mit mehr als 200 Appartements werden noch in diesem Jahr weitere Grundstücke bebaut. WFG-Chef Wolters verwies darauf, dass die Technologieparkgesellschaft mit einem Neubau direkt zwischen Kreisverkehr und Kleingartenanlage beginnen werde. Die Nutzfläche werde 2500 Quadratmeter betragen.

Kleingartenanlage Samtfeld

Angrenzend entsteht ein Parkhaus, das gegenüber der Garage 33 platziert wird. Dieses soll im Winter 2018 fertig sein. Ein weiterer Bürokomplex mit 3500 Quadratmetern Nutzfläche wird zwischen Garage 33 und B 64 errichtet. Darüber hinaus gebe es zwar weitere Flächen in einer Größenordnung von 11.000 Quadratmetern, die sich aber im Privatbesitz befänden. Und wie steht es mit der Kleingartenanlage Samtfeld? Nach Angaben von Frank Wolters bestehe ein Pachtvertrag mit der Stadt. Dieser ließe sich zwar aus rein rechtlicher Sicht kündigen, dies sei aber politisch nicht gewollt.

Also bleibt nur die Suche nach Alternativen. Eine Nachnutzung für den Leerstand in der Riemekestraße scheint sich daher förmlich aufzudrängen. Eine Entscheidung soll in den nächsten Wochen von der Politik getroffen werden.

Von Ingo Schmitz

Quelle: Fr., 20.04.2018, Westfalen-Blatt: Ausweichflächen für den Technologiepark gesucht – Stadt bietet für Ex-Nixdorf-Gebäude